Mathias J. Schleiden (1804 – 1881)

schleidenMatthias Jacob Schleiden wurde am 5. April 1804 in Hamburg geboren. Sein Vater war ein angesehener Arzt. Matthias Schleiden studierte in Heidelberg Jura, promovierte 1826 zum Dr. jur. und wurde Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt Hamburg. Diese Tätigkeit war für ihn unbefriedigend und wenig erfolgreich. Er hatte immer stärker werdende Depressionen, die dazu führten, dass er sich 1832 eine Kugel in den Kopf schoss. Er konnte gerettet werden und beschloss, sein Leben von Grund auf zu ändern.

1832 begann Schleiden in Göttingen ein Medizinstudium und gewann durch den Einfluss seines Lehrers Bartling Interesse an der Botanik. Schleiden ging 1835 nach Berlin, wo sein Onkel J. Horkel Professor war und sich hauptsächlich mit Pflanzenanatomie, aber auch mit Pflanzenphysiologie beschäftigte. Hier lernte er auch Richard Brown kennen. Beide Wissenschaftler regten ihn an, sich mit Fragen der Pflanzenembryologie und der Zellbildung zu beschäftigen. Es entstanden mehrere botanische Arbeiten zu diesen Themen. Eine erneut auftretende Depressionsphase überwand er bei Verwandten in Wernigerode am Harz.

1839 erhielt Schleiden seinen zweiten Doktortitel (Dr. phil.) in Jena für seine botanischen Arbeiten und wurde 1840 zum ausserordentlichen Professor, 1846 zum ordentlichen Honorarprofessor und 1850 zum ordentlichen Professor für Naturwissenschaften ernannt. Arbeitsüberlastung als Prorektor und Dekan führten 1862 abermals zu Depressionen. Nach Meinungsverschiedenheiten mit seiner vorgesetzten Behörde nahm er 1863 seinen Abschied aus dem Staatsdienst und übernahm bis 1864 eine Professur in Dorpat (Tartu, Estland).

Anschliessend lebte er als Privatgelehrter in Dresden, Frankfurt am Main, Darmstadt und Wiesbaden. Matthias Schleiden starb am 23. Juni 1881 in Frankfurt am Main. zunächst Rechtsanwalt, später Botaniker. Begründer der Zelltheorie. Verfasser der „Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik“ (1842), des massgeblichen Botaniklehrbuchs in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Er wies darin u. a. darauf hin, dass bei der Photosynthese Wasser und nicht Kohlendioxyd gespalten wird. CARL ZEISS (Jena) wurde von ihm angeregt, Mikroskope kommerziell zu produzieren.