Biruté Galdikas (*1946)

galdikasEngagiert bei den Orang-Utans in Südostasien

Drei Frauen haben die Erforschung der grossen Menschenaffen geprägt und vorangetrieben: Dian Fossey beobachtete die Berggorillas in Ruanda, Jane Goodall die Schimpansen in Tansania und Biruté Galdikas die Orang-Utans in Indonesien. Alle wurden durch den berühmten Paläontologen Louis Leakey in die Feldforschung eingeführt und betreut.

Biruté M. F. Galdikas ist litauischer Abstammung und wurde 1946 in Deutschland (auf der Durchreise) geboren. Sie studierte in Kanada, promovierte an der University of California in Anthropologie und ist heute Professorin an der Simon Fraser University und an der Universitas Nasional in Jakarta. Sie ist Präsidentin der Orang-Utan Foundation in Los Angeles.

Dr. Galdikas, die für ihren unermüdlichen Einsatz für die Orang-Utans zahlreiche Auszeichnungen von hohem Ansehen erworben hat, ist Autorin von „Meine Orang-Utans. 20 Jahre unter den scheuen Waldmenschen.“ (Scherz-Verlag, 1995).

Derzeit arbeitet sie an mehreren Projekten:

1) Die Erhaltung von Camp Leakey, von dem aus sie seit 26 Jahren ihre Feldforschung betreibt.

2) Die Aufforstung abgeholzter Wälder auf Borneo durch die Anpflanzung lichtverträglicher baldachinbildender Baumarten und schattenverträglicher Unterholzgewächse auf ehemals brandgerodeten Flächen, die an den Tanjung Puting Nationalpark angrenzen.

3) Die Erhaltung der Aufzuchtstation für verwaiste Orang-Utans auf Borneo.

4) Die Einrichtung eines Schutzgebietes in den USA für misshandelte, ausgesetzte und konfiszierte Orang-Utans, die aus nordamerikanischen Privatzirkussen oder der Unterhaltungsindustrie stammen.

5) Beraterin für in Gefangenschaft lebende Orang-Utan-Populationen weltweit.

6) Unterrichtung Jugendlicher über bedrohte Orang-Utan-Populationen, die – einst weit verbreitet – heute nur noch in Malaysien und Indonesien zu finden sind.

7) Förderung eines zunehmenden Verständnisses der verschiedenen Orang-Utan-Spezies durch die Weitergabe ihrer detaillierten Kenntnisse an die wissenschaftliche Gemeinschaft; so war sie beispielsweise die erste, die dokumentierte, dass die Geburtenintervalle freilebender Orang-Utans nahezu 8 Jahre betragen.

Literatur

„Meine Orang Utans“, Taschenbuch von Biruté M.F. Galdikas, Lübbe-Verlag