Brian Goodwin (1931 – 2009)

goodwinKritiker der Darwinistischen Evolutionslehre

Brian Goodwin, Kritiker der Darwinistischen Evolutionslehre, ….

„Die neue „Biologie ist eine genaue Wissenschaft, in der es um komplexe Systeme in Dynamik und um sich bildender Ordnung geht. Dann ändert sich fast alles in der Biologie. Anstelle der Metaphern von Konflikt, Konkurrenz, egoistischen Genen, Spitzen erklettern in Fitness Landschaften, wird Evolution als Tanz ohne Ziel werden. Stephen Jay Gould sagt, sie habe keinen Zweck, keinen Fortschritt, kein Gefühl für die Richtung. es sei ein Tanz durch den Morphospace, der Raum der Formen von Organismen.

Brian kann als theoretischer Biologe beschrieben werden. Er wurde eingeführt, in die Biologie von der frühen Tage, zielen In letzter Zeit hat er hatte einen strukturalistischen Perspektive für Grundmuster Erreichen Auf Einige Begriff des Lebens. In diesem Sinne hat er kommen mit eine neue Nachricht in einem Biologie, die auf Verbindungen und Moleküle mehr oder weniger fixiert ist. “ Francisco Varela

Brian Goodwin war Professor der Biologie am Schumacher College, Milton Keynes, und Autor von: Temporal Organization in Cells and Analytical Physiology, How The Leopard Changed Its Spots: The Evolution of Complexity, und (mit Gerry Webster) Form and Transformation: Generative and Relational Principles in Biology. Dr. Goodwin ist Mitglied des Board of Directors of the Sante Fe Institute.

Sein bekanntestes Buch

Der Leopard, der seine Flecken verliert. Evolution und Komplexität.

Das Buch behandelt Themen wie:

  • Wo sind eigentlich die Organismen geblieben?
  • Wie der Leopard zu seinen Flecken kam
  • Leben, das erregbare Medium
  • Die Entstehung der lebendigen Gestalt
  • Die Evolution typischer Formen
  • Neue Richtungen, neue Metaphern

 

Klappentext

Der Leopard, der seine Flecken verändert oder verliert, bleibt trotzdem ein Leopard. Der Biologe und Komplexitätsforscher Brian Goodwin benützt dieses Bild, um zu zeigen, dass die moderne Synthese aus Darwinismus und Genetik die Entstehung des Lebens nicht hinreichend erklären kann. Vor dem Hintergrund der neuen Komplexitätswissenschaft belegt Goodwin, warum Konkurrenz, Vererbung, Egoismus und Überlebensstrategien als Triebkräfte der Evolution nicht ausreichen, warum Darwins Theorie ergänzt werden muss.

Florian Roetzer über dieses Buch:

In seinem Buch versucht Brian Goodwin mit den aus der Komplexitätsforschung gewonnenen Erkenntnissen die Theorie der Evolution zu erweitern. Angriffspunkt ist vor allem die Kritik am Glauben, daß sich ein Organismus vollständig aus seinen Genen „berechnen“ lasse. In einigen Fällen wurde bereits nachgewiesen, daß sich Mutation auch durch die Veränderung einer Zellstruktur und nicht eines Gens ergeben kann. Gene stellen für Goodwin lediglich eine selektive und stabilisierende Struktur dar, die sich mit einem Impfkristall in einer wässrigen Lösung vergleichen läßt. Ohne eine bestimmte Lösung geschieht gar nichts, ansonsten entstehen je nach Impfkristall und Lösung, also durch deren Zusammenwirken, bestimmte „Gestalten“. Auch Gene können sich ohne den spezifischen Kontext einer Zelle oder eines Organismus nicht replizieren. Sie sind während der Morphogenese auch nicht die einzigen kausalen Kräfte, denn sie werden je nach Entwicklungsstufe und Lage in anderen Kombinationen an- und ausgeschaltet. Gene als Replikatoren haben zumindest eine symbiotische Beziehung zur Zelle und zum Gesamtorganismus, so daß sich die dogmatische Trennung zwischen Gen und Zelle oder zwischen Genotyp und Phänotyp nicht aufrechterhalten läßt. Überdies wirkt sich während der Morphogenese, aber auch beim erwachsenen Organismus die Umwelt auf das Lebewesen aus, das wiederum auf die Umwelt einwirkt. Als neues Paradigma stellt Goodwin die „dynamische Organisation“ als übergreifende Einheit vor, die aus der Interaktion von vielen Bestandteilen hervorgeht und bestimmte Muster innerhalb eines Möglichkeitsraumes erzeugt. Goodwin mag mit seiner Kritik am molekulargenetischen Darwinismus wieder in das andere Extrem umschlagen, wenn er sagt, daß es bei der räumlichen Musterbildung nicht auf die Natur der beteiligten Komponenten, sondern lediglich auf ihre Wechselwirkung in Zeit und Raum ankomme: „Das Leben kann ohne DNS entstehen; es bedarf lediglich eines umfangreichen Netzwerks sich wechselseitig fördernder Elemente. Dies ist Kooperation, gegenseitige Unterstützung und Bereicherung.“ Aber schon der Blick auf lebensgeschichtlich frühe Bakterienkulturen läßt für viele Forscher den Egoismus allmählich hinter notwendigen Kooperationsfomen zurücktreten. Immer eindringlicher stellt sich denn auch heraus, daß alle Organismen kooperative Verbände sind. Auch wenn sich Kooperation beispielsweise mehrerer, zunächst autonomer Mikroorganismen in einer Zelle weiterhin durch Egoismus erklären läßt, hat dessen zentrale Stellung im Darwinismus dennoch Risse erhalten. Dynamische Organisation ist daher auch nicht auf die Biologie beschränkt, sondern findet sich überall von der Physik bis hin zur Soziologie oder Psychologie. Entscheidend freilich ist, daß durch diese Erklärung die Evolution oder die Morphogenese nicht länger eine zufällige Auswahl darstellen, sondern einen genau umschreibbaren Möglichkeitsraum austasten, in dem sich bestimmte Muster durch symmetriebrechende Kaskaden in der Morphogenese aus an sich einfachen Organisationsprinzipien stabilisieren, die dann durch Selektion variiert werden können. Der Lebenszyklus verbindet, so Goodwin, Gene, Umwelteinflüsse und morphogenetisches Feld zu einem Prozeß, der sich immer wieder neu generiert. Interessant wird das natürlich vor allem für die Bewertung von gentechnologisch veränderten Organismen: „Die in Nutzpflanzen eingebrachten herbizid- und pestizidresistenten Gene werden wahrscheinlich nicht in diesen Arten verbleiben und durch Viren, Bakterien und Pilze auf andere Species übertragen, so daß ‚Unkrautarten‘ ihrerseits Toleranzen entwickeln.“ Goodwin plädiert für ein nachhaltiges und ausgewogenes System, das aufgrund der vielen wechselwirkenden Komponenten viel robuster als irgendwelch gentechnisch hochgerüsteten Monokulturen sei.