Jan Swammerdam (* 12. Februar 1637 in Amsterdam; † 17. Februar 1680 ebenda) war ein niederländischer Naturforscher und gilt als Begründer der Präformationslehre.
1658 beschrieb er als erster Mensch die von ihm unter dem Mikroskop entdeckten roten Blutkörperchen. Ab 1661 nahm er ein Medizin-Studium an der Universität Leiden auf, ging 1664 nach Paris, kehrte ein Jahr später zurück nach Leiden und Amsterdam und wurde 1667 zum Dr. med. promoviert.
Swammerdam ist eine der rätselhaftesten Gestalten unter den Naturforschern des 17. Jahrhunderts: Als junger Mann sorgt er in Amsterdam als Anatom für Furore und wirkt revolutionär vor allem in seiner Entwicklung und Anwendung neuer wissenschaftlicher Untersuchungstechniken.
Er veröffentlichte 1675 Abhandlungen zur Naturgeschichte der Insekten. Er erkannte, dass die Königin das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen des Bienenvolkes ist und stellte fest, dass die Metamorphose der Insekten nichts anderes ist als Entfaltung und Wachstum bereits vorhandener Anlagen. Als Folge seiner Insektenstudien entwickelt Swammderdam die Theorie von der Präformation. Er ist überzeugt, dass künftiges Leben bereits im Ei vorgeformt, also präformiert, sei.
Weitere wichtige Studien befassen sich mit dem Lebenszyklus der Frösche und mit dem Bau der weiblichen Geschlechtsorgane des Menschen.
Swammerdams Forschungsarbeiten waren religiös motiviert. Als Calvinist glaubte der Naturforscher auch, dass die Erbsünde im biologischen Sinne zum Erbgut des Menschen gehöre.
Der Niederländer ist ein Vorläufer einer Physikotheologie, bei der das Studium der Schöpfung, als Buch der Natur, dem Studium der Bibel in nichts nachsteht. Durch Argwohn, Misstrauen und durch seine mystischen Spekulationen von seiner Mitwelt isoliert, stirbt Jan Swammerdam am 15. Februar 1680 an der Malaria. Sein Hauptwerk „Die Bibel der Natur“, das seinen hervorragenden Ruf in der Naturgeschichte begründet, erscheint erst posthum.
Quellen: wikipedia und dradio.de