Der Dinosaurier-Forscher
Im April 1878 fanden Kohlenbergwerkarbeiter eine Fülle von riesigen Knochen 322 Meter unter der Erdoberfläche im belgischen Bernissart. 31 Dinosaurierskelette konnten darauf von Paläontologen des Königlichen Museums für Naturgeschichte in Bruxelles. Leiter des Teams war Louis Dollo.
Alle diese Iguanodon-Dinosaurier kamen in einer tiefen Schlucht zu Tode, nicht aber unbedingt gleichzeitig. Sie zeigten ein gänzlich anderes Bild, als von Owen vorgeschlagen, der nur über karge Knochenreste verfügte. Dollo konnte zum Beispiel zeigen, dass Iguanodon ähnlich einem Känguruh auf zwei Beinen lief und den Schwanz als Stütze brauchte.
Dollo war Bergbau-Ingenieur. Er wurde 1857 in Lille in Nordfrankreich geboren. Als in seinem Kohle-Bergwerk Dinosaurier entdeckt wurden, betrieb er die Bergung der Knochen zuerst als Hobby bis er 1881 sich ganz dieser Arbeit widmete.
Dollo verbrachte beinahe sein ganzes Leben mit der Rekonstruktion, Untersuchung und Beschreibung dieser Iguanodon-Fossilien. Nur schon im Jahre 1887 schrieb er 94 wissenschaftliche Publikationen. Sein Schreibstil war knapp und präzis, Dollo war mit seiner Arbeit nie zufrieden. Eines Tages sagte er: „Je ne suis pas encore au bout de mon travail, ce n’est pas encore suffisamment bref!“
Das Dollo-Gesetz
Das Gesetz, welches von Dollo etwa 1890 formuliert worden ist, besagt, dass die Evolution nicht reversibel ist, d.h. Organe, die in der phylogenetischen Entwicklung einer Art verloren gegangen sind, nie wieder in der ursprünglichen Form in der besagten Linie neu angelegt werden.
Dieses Gesetz wurde jedoch 2003 in einem Nature-Artikel von Michael F. Whiting und Kollegen in Frage gestellt.