Theodor Schwann, deutscher Zellbiologe und Physiologe, wurde in Neuss (D) am 7. Dezember 1810 geboren.
Schwann studierte Medizin an der Berliner Universität unter Johannes Müller, ein genialer Universitätslehrer, der viele deutsche Physiologen des 19. Jahrhunderts unterrichtete.
1836, noch an der Uni in Berlin, entdeckte er im Magensaft Pepsin, ein Verdauungsenzym für Eiweisse. Es war das erste Enzym, das aus einem tierischen Gewebe dargestellt werden konnte.
Schwann zeigte 1837 auch, dass etwas aus der Luft (nicht aber sie selbst), das durch Hitze zerstört werden konnte, Fäulnis bewirkte.
Schwann wurde 1838 Professor an der belgischen Universität von Leeuven, 1848 wurde er an die Universität in Lüttich berufen.
In dieser Zeit entdeckte er, dass Zucker- und Stärke-Gärung nicht rein chemische, sondern Lebensprozesse sind. Er untersuchte die Muskelkontraktion und die Struktur der Nervenzelle. Dabei entdeckte er die gestreifte Muskulatur in der oberen Speiseröhre und die Myelin-Scheide der peripheren Nerven, die man auch heute noch ihm zu Ehren Schwannsche Zellen nennt.
Schwann prägte den Begriff „Metabolismus“, um chemische Veränderungen zu bezeichnen, die in lebendigem Gewebe zu beobachten sind. Weiter formulierte er nach Beobachtungen an Eizellen das grundlegende Prinzip der Embryologie, dass Eizellen Einzelzellen seien, die sich in komplexe Organismen entwickeln.
Schwann entwickelte im Jahr 1839 zusammen mit Matthias Schleiden die Zellentheorie, welche die Zellen als die grundlegenden Partikel der Pflanzen und der Tiere kennzeichnet. Schwann und Schleiden erkannten, dass einige Organismen einzellig sind, während andere mehrzellig sind. Sie erkannten auch, dass Membranen und Zellkerne zu den allgemeinen Zelleigenschaften gehören und beschrieben sie durch Vergleich der verschiedenen Tier- und Pflanzengewebe. Diese Beobachtungen und die Zellentheorie wurden in Schwanns „Mikroskopische Untersuchungen über die Übereinstimmung in der Struktur und dem Wachstum der Tiere und Pflanzen“ zusammengefasst und 1839 veröffentlicht.
Schwann regte durch seine Zellentheorie die Forschung in diesem Bereich weiter an. Er gilt heute als Begründer der modernen Gewebelehre. Theodor Schwann starb im Alter von 71 Jahren.