Che Guevara – der Revolutionär

Ernesto „Che“ Guevara ist ein argentinischer Arzt und Revolutionär, der als Anführer der Rebellenarmee in der Kubanischen Revolution (1953-1959) zur internationalen Symbolfigur wird. Als Industrieminister in der Regierung von Fidel Castro etabliert Guevara eine Planwirtschaft auf der Insel. Nach politischen Differenzen mit Castro tritt er von seinen Ämtern zurück. Beim bewaffneten Kampf in Bolivien wird Guevara 1967 vom bolivianischen Militär gefangengenommen und erschossen.

Ernesto wurde in eine wohlhabende Familie des Mittelstandes geboren

1928, das Geburtsjahr von Ernesto Guevara de la Serna fällt zusammen mit dem Streik der Bananeros in Kolumbien, welcher äusserst brutal und mit mehr als 1000 toten Streikenden zu Ende ging.

Am 14. Juni wird Ernesto (genannt „Ché“) Guevara Serna wird in Rosario/Argentinien als ältestes von fünf Kindern geboren. Beeinträchtigt durch eine schwere Asthmaerkrankung wird er in den ersten Schuljahren zu Hause unterrichtet. Die Krankheit begleitet ihn sein Leben lang.

1947

Beginn des Studiums der Medizin in Buenos Aires.

1951: Südamerika-Reise mit Alberto Granado

Ein Jahr vor seinem Staatsexamen bricht Che zusammen mit seinem Freund Alberto Granado, einem angehenden Biochemiker, zu einer Südamerika-Reise auf.

1953: Zweite grosse Reise durch Süd- und Mittelamerika

Staatsexamen und Promotion zum Dr. med. im April 1953. Im Juni startet er zur zweiten Reise mit seinem Freund Carlos Ferrer nach Bolivien, Peru, Ecuador, Panama, Costa Rica und Guatemala. Er entgeht damit dem Militärdienst unter dem ihm verhassten Staatspräsidenten Juan Domingo Peron (1895-1974).
Begegnungen mit der verarmten Bevölkerung des Kontinents und seine Arbeit in einer bolivianischen Lepra-Station lassen ihn zu einem politischen Menschen werden.

Che wird Marxist und Kommunists

In Guatemala befreundete sich Ernesto Guevara Anfang 1954 mit der Peruanerin Hilda Gadea, die ihn dazu brachte, sich mit dem Marxismus zu beschäftigen.
Guevara versucht vergeblich den Widerstand gegen den neuen guatemaltekischen Präsidenten zu organisieren.

Che trifft Fidel Castro in Mexiko und schliesst sich ihm an

Danach trifft er in Mexiko auf Fidel Castro und dessen Anhänger, die medizinische Hilfe benötigen. Guevara schliesst sich der Gruppe an und erhält den Beinamen „Ché“.
August 1954: Heirat mit Hilda Gadea Acosta. Die Ehe wird später geschieden, aus ihr geht eine Tochter hervor.

1956-1958

Als einer von 80 Revolutionären schifft Guevara sich auf der „Granma“ von Mexiko aus ein, um Kuba „zu erobern“.
Die wenigen Überlebenden der Aktion organisieren einen jahrelangen Guerillakrieg in der Sierra Maestra/Kuba.

Mit Fidel Castro erobert er Kuba

Castro ernennt Ché zum „Commandante“, dem höchsten Rang in der Truppe.
29.-31. Dezember 1958: Unter Führung ihres „Commandante“ Ché gelingt es den Guerilleros die strategisch wichtige Stadt Santa Clara einzunehmen.
Der kubanische Regierungschef Batista (1901-1973) geht ins Exil.

1959, 4. Januar: Siegreicher Einzug Castros in Havanna. Als Kommandant der Festung „La Cabana“ lässt Guevara hunderte vermeintliche Regimekritiker oder Armeeangehörige erschiessen.
9. Februar: Guevaras Verdienste bei dem Sturz des kubanischen Diktators Fulgencio Batista y Zaldívar werden ihm mit der Erklärung zum „von Geburt Kubanischer Staatsbürger“ gedankt.
Juni: Heirat mit Aleida March de la Fore. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor.
Im November wird er als bestimmender Wirtschaftsberater und eigentlicher Ideologe der neuen Regierung zum Leiter der Nationalbank von Kuba ernannt.

1959-1961

Guevara besucht mehrmals Ost-Berlin und Moskau. Handelsabkommen mit der Sowjetunion und China.

ab 1961

Guevara übernimmt das Amt des kubanischen Industrieministers. In dieser Funktion löst er die wirtschaftliche Verpflechtung Kubas mit westlichen Ländern, indem er weite Teile der kubanischen Wirtschaft verstaatlicht.
Das gesamte nordamerikanische Eigentum auf der Insel wird enteignet. Dies führt zu der bis heute andauernden wirtschaftlichen Blockade durch die USA.
In einem Vierjahresplan will er eine Erhöhung der Zuckerproduktion von fünf auf neun Millionen Tonnen erreichen, die Industralisierungverstärken (Stahl, Energie, Textilien), die Förderung von Nickel und Kobalt erhöhen und eine Selbstversorgung mit Lebensmitteln verwirklichen.
Guevara setzt eine Landreform durch und startet ein grosses Siedlungs- und Bildungsprogramm für die Landbevölkerung.
17. April 1961: Unter der Leitung der CIA und ausgerüstet mit amerikanischen Waffen landen 1300 Exilkubaner in der Bahía de Cochinos (Schweinebucht) an der Südküste Kubas. Ziel der Invasion ist es, eine Konterrevolution gegen Castro in Kuba zu entfachen, an der sich möglichst auch Teile der kubanischen Armee beteiligen sollen.
Die Invasoren treffen auf erbitterten Widerstand der Kubaner und müssen sich nach drei Tagen geschlagen geben.

1962-1964

Guevara verhandelt mit der UdSSR über sowjetische Waffenlieferungen und Hilfsleistungen.
Die Stationierung von sowjetischen Raketenabschussrampen führt im Herbst des Jahres zur Kuba-Krise.
Die rigide Planwirtschaft und die ambitionierten Industriealisierungspläne Guevaras führen in eine Versorgungskrise. Es kommt zu Rationierungen der wichtigsten Lebensmittel, wie zum Beispiel Bohnen, Reis, Eier und Milch.
10.-12. November 1964: Guevara hält eine Rede vor der UNO-Vollversammlung in New York.

Die erfolglosen weiteren Revolutionen

1964/65: Reise durch afrikanische und asiatische Staaten, darunter auch die Volksrepublik China.
Oktober: Fidel Castro verliest einen angeblichen Abschiedsbrief Guevaras, in dem dieser auf all seine Ämter und die kubanische Staatsangehörigkeit verzichtet, um sich wieder dem „Kampf gegen den Imperialismus“ zu widmen.
1965: Guevara versucht mit rund 200 Kämpfern eine Revolution im Kongo zu entfachen. Die kongolesischen Widerstandskämpfer begegnen ihm mit großem Misstrauen. Nach einem halben Jahr müssen Guevaras Truppen demoralisiert und geschlagen das Land verlassen.

1966: Zusammen mit anderen Guerillakämpfern lässt sich Guevara nach Bolivien einschleusen. Im bolivianischen Dschungel beginnt er mit dem Aufbau eines Guerillalagers. Sowohl die kommunistische Partei Boliviens und als auch die Landbevölkerung verweigern ihm die Unterstützung.

Che wird in Bolivien von der CIA aufgespürt und erschossen

1967: Eine kubanische Zeitschrift veröffentlicht eine angebliche Botschaft Guevaras an die Kubaner, in Lateinamerika „mehrere Vietnams“ zu schaffen. Mit der Bildung vieler ähnlicher Krisenherde wie in Vietnam hofft Guevara die USA zu schwächen.
Der bolivianische Präsident bezeichnet Guevara als Urheber der dortigen Guerillatätigkeit und setzt eine Prämie auf Guevaras Kopf aus.
9. Oktober: Ernesto „Ché“ Guevara wird bei einem Gefecht mit der bolivianischen Armee bei Higueras verwundet und gefangen genommen. Kurze Zeit später wird „Ché“ Guevara erschossen.
16. Oktober: In Vallegrande wird der Leichnam aufgebahrt und Journalisten präsentiert. Die Bilder gehen um die ganze Welt.
Guevara wird an einem unbekannten Ort beigesetzt.

1997

Wissenschaftler entdecken unter einer Startbahn in Vallegrande das Skelett von Guevara. Damit erweist sich die frühere Behauptung, er sei eingeäschert worden, als falsch. Der Leichnam wird nach Kuba überführt und mit einem Staatsbegräbnis in einem Mausoleum in Santa Clara beigesetzt.